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Nationalpark Weerribben-Wieden ist mit gut 10.000 Hektar Umfang das größte durchgehende Niedermoor Nordwesteuropas. Ein Labyrinth aus Teichen, Seen, Gräben, geheimnisvoll wirkenden Sumpfwäldern, ausgedehnten Rietgebieten und Heuwiesen voller Blumen und die Brutstätte besonderer Pflanzen- und Tierarten sowie Ausgangsbasis für Erholungssuchende, die per Boot, per Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind.

Feuerfalter

Der ökologische Wert des Nationalparks ist von internationalem Format. Hier leben Tier- und Pflanzenarten, die vom Niedermoor abhängig sind. Wasser- und Sumpfpflanzen wie zum Beispiel Krebsschere, Wasserlilie und runder Sonnentau fühlen sich hier wie zuhause, während die gelbe Schwertlilie, Pechnelken und das schmalblättrige Wollgras die Landschaft weiter bunt färben. Von manchen Tierarten wie etwa dem Großen Feuerfalter und der Hauben-Azurjungfer lebt fast die gesamte niederländische Population in diesem Nationalpark. Dank der ausgezeichneten Wasserqualität ist Weerribben-Wieden seit 2002 die Heimat des Otters.

Von Menschenhand

Weerribben-Wieden wurde von Menschenhand geschaffen: eine Kulturlandschaft. Ab Mitte des 16. Jahrhunderts legten die Torfstecher los. Der nasse Torfschlamm wurde auf schmalen Landstreifen getrocknet, den sogenannten Ribben. So entstand das rechteckige Landschaftsmodell aus Moorlöchern (Wehren) und Ribben (Riedeln), die fürs Trocknen und Abtransportieren des Torfs genutzt wurden. Ein zu intensiver Torfstich sorgte in De Wieden für zu schmale Riedel, die unter Einfluss von Wind und Wellen weggespült wurden, so dass sich dort Seen (Wieden) bildeten. De Weerribben blieb dieses Schicksal erspart. Nach Einstellung des Torfabbaus im 20. Jahrhundert blieb ein einzigartiges Naturgebiet als Hinterlassenschaft der Torfstecher zurück. Die lokale Bevölkerung wechselte nach und nach zu Ried- und Heuwiesenbewirtschaftung.

Verwaltung

Ohne aktive Verwaltung würde ein Großteil von Weerribben-Wieden verlanden und sich in einen undurchdringlichen Sumpfwald verwandeln. Pflanzen und Pflanzenreste füllen die Wasserflächen auf und bilden einen Teppich, der zwischen gerade so eben begehbar und nicht begehbar schwankt. Wurzeln schlingen sich ineinander, Wasserpflanzen verschwinden, um der Sumpfvegetation Platz zu machen. Die Natur sich selbst zu überlassen würde einen deutlichen Rückgang der Artenvielfalt bedeuten. Deshalb ist kontinuierliches menschliches Eingreifen notwendig, um die natürliche Schatzkammer von Weerribben-Wieden zu erhalten. Nationalpark Weerribben-Wieden, wo Mensch und Natur aktiv Hand in Hand gehen!

Europäisches Diplom

Wussten Sie schon, dass der Nationalpark Weerribben-Wieden einen Sonderstatus als besonderes Naturgebiet in Europa hat? Damit gehört er zu den 74 wichtigsten Naturgebieten Europas. Der Europarat hat dem Nationalpark im Rahmen der Berner Konvention das Europäische Diplom für geschützte Gebiete zuerkannt. Gelobt wurde dabei die Abwechslung zwischen offenen Gewässern, Ried und Wiesen sowie Sumpfwäldern. Diese Vielfalt ist die Brutstätte für besondere Pflanzen, Vögel und Insekten. Die Wasserqualität ist so gut, dass sich der Otter dort niedergelassen hat.

Mehr Informationen über den Nationalpark Weerribben-Wieden: www.np-weerribbenwieden.nl